Im Jahre 1968, nach der sowjetischen Okkupation der Tschechoslowakei, verliessen Hunderttausende ihre Heimat und liessen sich in demokratischen Ländern nieder. Sie integrierten sich rasch und bewährten sich in ihren Berufen.
Die Künstler waren in einer besonders schwierigen Situation. Viele Schriftsteller beherrschten die Sprache ihres Gastlandes zu wenig, um sich etablieren zu können. Es entstanden Exilverlage in Zürich, Köln, Toronto, London und Rom und zahlreiche Bücher in tschechischer und slowakischer Sprache sind erschienen. Die bildenden Künstler waren in ihrer neuen Heimat unbekannt, zudem fehlten ihnen die finanziellen Mittel, um Ausstellungen zu organisieren. Somit konnten sie sich ihrem Publikum nicht vorstellen.
Dies war einer der Gründe, weshalb wir die Galerie Krause im Jahre 1972 gegründet haben. Sie bot Ausstellungsmöglichkeiten, war Begegnungsstätte für Landsleute sowie Schweizer Publikum und bot manchem unbekannten Künstler eine Chance für seine zukünftige künstlerische Laufbahn. Neben Unbekannten stellten auch jene Künstler aus, die sich bereits einen Namen in der Welt erworben haben. Dazu zählten beispielsweise Jiří Kolář aus Paris, Jan Koblasa aus Hamburg, Alois Kohout - Lecoque aus Los Angeles und weitere.
Nach der Samtenen Revolution im Jahre 1989 in der ehemaligen Tschechoslowakei und dem Fall der Sowjetunion konnten die Exilkünstler wieder in ihrer Heimat ausstellen. Mit der sich wandelnden Situation veränderte sich ebenfalls das Konzept der Galerie. Nun können wir die tschechische Kunst als Ganzes präsentieren. Nach und nach wurden Kontakte geknüpft: in der Galerie präsentierten wir Grafiken von Jiří Anderle, Glasobjekte von Bohumil Eliáš, Skulpturen von Olbram Zoubek, sowie Keramik von Stanislav Martinec. Bei jedem weiteren Besuch in Prag entdeckten wir weitere Künstler, worauf in der Schweizer Presse die Namen von Adolf Born, Oldřich Kulhánek, Jan Bauch, Karel Chaba und vielen weiteren erschienen sind.
Darüber hinaus haben Werke verstorbener Künstler, die heute als tschechische klassische Moderne eingestuft werden, Eingang in unsere Galerie gefunden. Dazu gehören beispielsweise Jan Zrzavý, František Tichý, Ota Janeček und Emil Filla.
Dank der heutigen Medien, wie dem Internet, ist es nicht nur unseren Galeriebesuchern, sondern allen Kunstinteressierten möglich, die ausgestellten Werke auf unserer Internet-Seite zu betrachten. Auf diese Weise sind Werke aus der Galerie Krause rund um den Globus in manche Privatsammlungen gelangt.
Wir freuen uns, dass Sie uns auf unserer Website besucht haben und freuen uns, wenn die hier vorgestellten Arbeiten Ihr Interesse wecken. Wir organisieren weiterhin regelmäßig speziell ausgerichtete Ausstellungen. Wir freuen uns, Sie während der Öffnungszeiten oder nach vorheriger Absprache ausserhalb der Öffnungszeiten in der Galerie begrüssen zu dürfen.
Alice Krause